Obwohl psychodelisch doch entschieden und eindringlich kommt der Shoegazing-Rock der vier Mädels von Žen mit ihren Gitarren-Schlagzeug-Dialogen daher. Großes Kino! Auch weil eine der vier Künstlerinnen der Gruppe, ausschließlich die Live-Visuals auf den Konzerten zu dem Gesamtkunstwerk hinzukomponiert. Stilistisch bleiben sie mit fern vom 80er und 90er Jahre Rock, der sich in Osteuropa so lange gehalten hat und können in einem Atemzug mit symphonischem Noise-Metal aus Island genannt werden. Auch wenn die Gruppe aus Zagreb im Dezember 2017 mittlerweile Ihr drittes Studioalbum in kroatischer Sprache herausgebracht hat, habe ich hier das Eröffnungsstück des zweiten Albums "Jantar" aus 2015, welches auf dem Wiener queer-feministischen Plattenlabel "Unrecords" erschienen ist, ausgewählt. Denn Žen demontiert die stereotypen Gendervorstellungen mit Schlagzeug, Gitarre, Bass, Synthesizer und der unaufdringlichen und doch kraftvollen Visual-Art. (17.01.2018 si)